Vogelschutzbilanz 2007 - Schimmelecke und Röthelfels auf dem Prüfstand!

11.12.07

Neben erfolgreichen Bruterfolgen bei Wanderfalken und eher durchwachsenen Resultaten bei den Uhus gibt es erfreuliche Tendenzen in Sachen Sperrungsstrategien zu berichten. Es soll noch gezielter und damit auch effektiver gesperrt werden. Das bedeutet: Mittelfristig kommen neue wichtige Sperrungen hinzu, alte und überholte Sperrungen fallen weg.

An Wanderfalken gab es im gesamten Frankenjura 23 besetzte Reviere. Daraus resultierten in 14 erfolgreichen Bruten 34 ausgeflogene Jungvögel. Diese Ergebnisse bewegen sich - wie schon in den vergangenen Jahren - im oberen Bereich des hiesigen Brutdichtepotentials.

Der Uhu brütete im Bereich der Fränkischen Schweiz in mindestens 24 Revieren Daraus entwickelten sich in mindestens 10 erfolgreichen Bruten 18 oder mehr selbständig gewordene Jungvögel.

In Sachen Wanderfalken läuft das Brutgeschäft sehr zufriedenstellend, das der Uhus allerdings nicht ganz so erfreulich. Über die Ursachen hierfür kann derzeit nur spekuliert werden. Als wahrscheinlich gelten dafür neben Störungen des Brutgeschehens durch Wanderer, Kletterer oder Holzarbeiten vor allem ein verändertes Nahrungsangebot, ungesicherte Stromleitungen und eine steigende Anzahl an Straßenverkehrsopfern unter den Altvögeln.

Derzeit kommt Bewegung in die Vogelschutzmassnahmen, die Vögel noch effektiver schützen sollen. So startet der Landesbund für Vogelschutz eine Studie zum Einfluss des Menschen auf das Brutverhalten des Uhus, da die Brutzahlen dieser Spezies seit Jahren unter den Erwartungen liegen. Dafür sollen exemplarisch Areale ausgewiesen werden, die für den Zeitraum einer Uhubrut von Menschen möglichst gar nicht (also auch von "Nichtkletterern") betreten werden. Dies hat zwei großflächigere Sperrungen zur Folge, die aber weiterhin zeitlich befristet bleiben. Ebenso sollen per Verordnung gesperrte Kletterziele, die schon viele Jahre nicht mehr von Wanderfalken oder Uhus bebrütet wurden, wieder für den Klettersport freigegeben werden.

Im einzelnen ist eine zeitlich befristete Sperrung von Glawewand und Predigtstuhl im oberen Püttlachtal wahrscheinlich, die allerdings erst ab dem Frühjahr 2009 in Kraft treten soll. In einem weiteren Gebiet im unteren Püttlachtal ist ein ähnliches Vorgehen geplant, wobei hier keine zusätzlichen Kletterfelsen von einer zeitlich befristeten Sperrung betroffen sind.

Andererseits wird derzeit geprüft, ob die Totalsperrung der Schimmelecke im Eibental bei Klausberg aus Gründen des Uhuschutzes verhältnismäßig ist oder ob dieses Verbot in ein zeitlich befristetes Kletterverbot im Falle einer Vogelbrut umgewandelt werden kann. Faktisch gilt eine Einschränkung in diesem Areal ausschließlich für den Klettersport. Alle anderen Nutzungen (Langlauf, Wandern, Forstwirtschaft) im Eibental waren während des bisherigen klettersportlichen Sperrung zwischen 2001 und 2007 niemals limitiert.

Ebenso steht derzeit die zeitlich befristete Sperrung (01.02.-30.06.) des linken Teils des Röthelfels auf dem Prüfstand. Die Sektoren "Weiße Wand", "Freude mit Frenzel" und "Felsentorweg" waren mit einer Sperrungsverordnung belegt worden, um einen Wanderfalken-Brutplatz zu schützen. Da hier aber seit vielen Jahren kein Falke mehr brütet, soll hier möglicherweise von einer obligatorischen Sperrung abgesehen werden.

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