Interview mit Alexander Megos

23.11.10

2010 lief für Alexander Megos klettertechnisch hervorragend: Im Frühjahr punktete er "Wallstreet" (11-) am Krottenseer Turm, erst vor wenigen Tagen konnte er seinen Titel als Europa-Jugendmeister souverän verteidigen. Stefan Linke, der Ansprechpartner für Öffentlichkeitsarbeit bei der DAV Sektion Erlangen hat die Gelegenheit zu einen kurzen Interview mit dem 17-jährigen Erlanger genutzt.

Bild: Jorgos MegosStefan Linke: Wie funktioniert Dein "Zeitplan" mit Familie, Schule, Training und Wettkämpfen?

Alexander Megos: Es funktioniert zwar, ist meistens aber stressig. Ich versuche meine Zeit gut einzuteilen und optimal zu nutzen. Das geht natürlich nicht immer und ab und zu muss ich auch mal Kompromisse eingehen. Zum Beispiel auch auf den Wettkämpfen Lernen, Trainings verschieben und manchmal auch bis in die Nacht an den Hausaufgaben sitzen. Von der Schule, dem Emmy-Noether-Gymnasium, bekomme ich Gott sei Dank große Unterstützung, vor allem immer eine Befreiung bei den Wettkämpfen. Auch meine Trainer und meine Eltern unterstützen mich voll.


Stefan Linke: Gab es bei den Wettkämpfen dieses Jahr besondere Erlebnisse?

Alexander Megos: Es gab viele Erlebnisse. Viele waren positiv, leider waren auch ein paar negative dabei. Aus allen konnte ich lernen, vor allem aber dort, wo es nicht so gut gelaufen ist.


Stefan Linke: Macht Dir das viele Reisen Spaß?

Alexander Megos: Ja, das Reisen macht mir Spaß. Es ist nur immer stressig, den verpassten Stoff in der Schule nachzuholen. Wenn dann am Wochenende drauf gleich wieder eine Reise ansteht, sage ich mir manchmal "nicht schon wieder". Aber im Großen und Ganzen ist es echt super, mit seinen Freunden in der Welt umher zu reisen. Trotzdem freue ich mich nach einer langen Reise auch wieder auf zu Hause.

Stefan Linke: Was ist Dir wichtiger: Der EM-Titel oder der Vize-WM-Titel? Das Klettern am Fels oder in der Halle?

Alexander Megos: Das Klettern am Fels ist mir natürlich wichtiger. Draußen macht es viel mehr Spaß, man ist in der Natur unterwegs und es gibt viel mehr Möglichkeiten. Außerdem ist es viel motivierender am Fels, da man dort richtige Routen klettert und nicht nur "die gelbe 10-" in der Halle. Und in die Halle geht man nur zum Klettern. Draußen kann man viel mehr: klettern, chillen, in der Natur sein, etwas mit Freunden unternehmen und vieles mehr.
Mein Europameistertitel ist mir deutlich wichtiger, nicht nur wegen der Platzierung. Bei der WM waren auch nur die Europäer vorne, aber ich war mit meiner Leistung nicht zufrieden und konnte nicht alles geben.


Stefan Linke: Wie sieht die Zukunft aus?

Alexander Megos: Für mich gilt es in der nächsten Zeit, gut durch die Schule zu kommen. Seit diesem Jahr geht es bei mir ums Abi. Da werde ich definitiv auch bei den Wettkämpfen etwas kürzer treten.

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