Bewegende Abschiedsfeier für Kurt Albert!

10.10.10

am vergangenen Samstag Nachmittag, dem 09.10.2010 trafen sich Freunde und Fans, um an Kurt Albert zu erinnern und um ihn zu trauern. Der Begründer des Rotpunktkletterns war am Dienstag, 28. September in einem Erlanger Krankenhaus, zwei Tage nach seinem schweren Unfall am Höhenglücksteig verstorben. Die Beerdingung fand bereits am Samstag Vormittag im engsten Kreis der Verwandtschaft statt.

Bild von Kurt Albert an der Glatten Wand

Rund 700 Freunde und Fans trafen sich um 15 Uhr an der Muschelquelle bei Streitberg im Wiesenttal. Viele Weggefährten aus der Anfangszeit des Sportkletterns wie Bekannte der Bergsportszene waren gekommen, um dem gebürtigen Nürnberger die letzte Ehre zu erweisen. In der oberhalb der Muschelquelle stehenden Glatten Wand, in der sich Kurts Lieblingsroute "Tower of Power" befindet, war ein überlebensgroßes Bild des Verstorbenen befestigt.

Einfühlsame Reden seiner engsten Freunde Holger Heuber, Bernd Arnold, Stefan Glowacz, Immo Engelhardt, Norbert Sandner und Jerry Moffat skizzierten das Leben und das Lebenswerk des weltweit bekannten Freikletterpioniers.

Holger Heuber, einer der engsten Freunde von Kurt Albert

Kurt Albert, der weltweit bekannt als der Erfinder des roten Punktes war, etablierte nicht nur das Sportklettern, sondern ebenso einen neuen Lebensstil unter Kletterern. Kurt hängte seinen sicheren Job als Gymnasiallehrer an den Nagel, um ein Leben an den Felsen, in den Bergen und auf Reisen leben zu können. Für viele wurde Kurt Albert deshalb zum Idol.

Kleine Anekdoten zeichneten das Wesen des Freikletterpioniers als humorvoll und leicht chaotisch. Holger Heuber in seiner Rede: "Ich werde es vermissen, wenn Du bei mir geklopft hast und noch bevor Du ´Hallo` gesagt hast, gefragt hast, ob meine Kaffeemaschine an ist. Ich werde es auch vermissen, nach einem Klettertag in der Fränkischen deinen Autoschlüssel suchen zu müssen."

Beim Begründer des roten Punktes, der in den 80er und 90er Jahren mit wildesten Solobegehungen Aufsehen erregte, wurde in den vergangenen Jahren ein hohes Sicherheitsbewußtsein offenkundig. So war Kurt zuletzt - laut Holger Heuber - beim Klettern ein entspanntes Toprope am liebsten. Ebenso offenbarte er sich auf Expeditionen in gefährlichen Situationen strukturiert und auf Sicherheit bedacht.

Das Kondolenzbuch am Wandfuß

Bei der Abschiedsfeier lag ein Kondolenzbuch auf, indem Trauernde von ihrem Freund und Idol Abschied nehmen konnten. Ein aufgestellter Stein dort soll nach dem Wunsch von Kurts Freunden der Grundstein für einen stattlichen Steinmann werden.

Im Anschluss an die Abschiedsfeier pilgerte die Klettergemeinde weiter ins vier Kilometer entfernte Muggendorf in ein eigens aufgebautes Festzelt, in das sich weitere 500 Kletterer einfanden und gemeinsam an Kurt Albert gedachten. Dort erinnerte Holger Heuber am Abend in einem bewegenden Vortrag mit teils unveröffentlichten Bildern in einem einstündigen Vortrag an seinen Freund, der die Trauenden zu Tränen rührte und mit minutenlangem stehenden Beifall bedacht wurde.

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