Lucy Jones ( R 1a)

Bisher wurden zu Lucy Jones ( R 1a) 74 Kommentare abgegeben.

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michl renner (nicht verifizierter Kommentar) am 15.01.04

ich kann mich gut erinnern, dass ich in meiner anfangszeit oft an den stadelhofenern war. für mich war der czernecki immer der letzte weg links. weiter links bloß dreck. jetzt findet mal jemanden, der diese r1 in den letzten 10 jahren vor lucy jones gemacht hat. bin scho gespannt. ich meine, es ist hier echt ne andere situation als beim kühloch, samestase, fellner doline, steinfeld, frankendorf o.ä. wo in bestehende, bekletterte routen nachträglich eisen reingekommen ist. das hier war - zumindest für anfänger und kinder - ein gewinn. so wirds wieder dreck. wie vorher.

K29 u. Gef. (nicht verifizierter Kommentar) am 15.01.04

Ich wuerde gerne mal ueber einen etwas anderen Aspekt reden, der die ganze Diskussion bereits beendet haette als von dem Verschwinden der Haken bekannt wurde. Es wird naemlich hier gerne verkannt, dass so etwas wie eine verbindliche Ethik, auf der sich hier gerne berufen wird, ja ueberhaupt nicht existiert.
Gluecklicherweise bestimmt nicht die IG oder deren Einberufung in Kalchreuth was zu tun und zu lassen ist. Das obliegt immer noch jedem selbst. Unter diesem Aspekt gibt es eigentlich keinen Unterschied zwischen dem in den Wald rennen mit
einer Bohrmaschine und dem mit einer Flex. Selbst die Behauptung man muesse Routen von Erstbegehern respektieren ist ueberhaupt nicht verbindlich sondern, dass definiert sich jeder selbst. Es gibt eben, und das ist auch gut so, ueberhaupt keine verbindlichen Verhaltensweisen bei dem Sport den wir ausueben. Die Felsen und vor allem die routen gehoeren niemanden und niemand hat generell ein Recht darauf, dass von ihm eingebohrte Routen in ihrem original Zustand bleiben. Der Extremfall, obwohl extrem aufgrund der Argumenttion eigentlich schon wieder das falsche Wort ist, waere also ein staendiges Neuverteilen der Haken vor jeder Begehung. Auch darueber koennte sich niemand ernsthaft beschweren.
Die Dinge liegen eben so wie sie sind, wenn sie einem nicht gefallen, hat man das gleiche Recht sie zu veraendern mit dem der Erstbegeher die Route erschlossen hatte.Und da liegt der eigentliche Unterschied zu den anderen Klettergebieten der Welt. Die haben alle laengst begriffen, das man nicht das Recht hat sich ueber Hakenabstaende oder kuenstliche Griffe usw. aufzuregen, weil es eben soetwas wie Besitzansprueche in der Felsenlandschaft nur in soweit gibt, dass derjenige dem der Grund gehoert das Klettern verbieten kann. Alles andere ist nicht reglementierbar, besonders nicht von Verbaenden oder Interessensvertretungen.

markusmaid (nicht verifizierter Kommentar) am 15.01.04

Da kann ich mich dem Kommentar vom Karsten vollens anschließen.
Es ist alles gesagt.
Lasst uns wieder klettern.

Karsten Oelze (nicht verifizierter Kommentar) am 15.01.04

Kinder sind bekanntlich körperlich kleiner als Erwachsene. Wenn für einen Erwachsenen der Haken auf Bauchhöhe stellt ist er für sie schon unter Kniehöhe. In Kindergerecht eingebohrten Routen sollten die Hakenabstände deshalb geringer sein. Kinder fallen anders, weil die Muskulatur noch nicht so gefestigt ist, haben weichere Knochen und wollen einfach gefahrlos klettern lernen. Wie übrigens auch der eine oder andere Erwachsene. Eine Überforderung mit dem Sport kann ich da nicht erkennen. Eher schon ein hineinwachsen. Die ganze Diskussion artet hier mal wieder aus. Wir reden hier schließlich von einer 8 Meter hohen 5er Tour und nicht von irgendwelchen sportlich bedeutsamen Routen. Die Frage wie gut solche einfacheren Routen im Klettergarten abgesichert sein sollten kann ja noch mal allgemein diskutiert werden. Wer solche Routen nicht mag muss sie nicht klettern. Es gibt genügend andere! Wieso also über die Berechtigung der Kinderrouten streiten? Es gibt schließlich nicht allzu viele davon. Gerade an den von Familien oft besuchten Stadelhofer Wänden war diese Route jedenfalls eine Bereicherung.
Zum Streitfall:
Ich hab?s mir vor Ort angeschaut. Die Umlenker sind noch drin. Alle anderen Haken abgedreht. Die Gewinde stecken noch in den Löchern. Zum Routenverlauf muss ich sagen das für 2 Routen hier kein Platz ist, also die R1a und Lucy wohl doch identisch sind. Der Helmut Czernecki Ged. Weg startet jedoch nicht gemeinsam sondern üblicherweise etwas rechts.
Bleibt die Frage wem mit dem Abdrehen der Haken gedient ist. Aus einer gern gekletterten Tour, ob sie nun Lucy Jones oder R1a heiß, ist eine wieder eine Route geworden für die sich kaum jemand interessieren wird. 8 Meter Fels mit ein paar müden Sanduhrmöglichkeiten, über die wohl bald wieder das Moos wachsen wird.
Bleibt mir nur noch eine etwas zynisch geratene Schussbetrachtung:
Wirklich eine stolze Linie die unbedingt wieder rücksaniert werden musste. Noch Generationen von Kletterern werden an die heroische Tat des "Retters" denken, der es uns wieder möglich gemacht hat hier unsere Schlingen zu fädeln ohne von schlangestehenden Kindern gestört zu werden. Es lebe der Alpinismus!
Danke, das ist eine tolle Leistung!

Michael Streit (nicht verifizierter Kommentar) am 15.01.04

Fallen den Kinder anders als Erwachsene? Kindergerechte Absicherung, was soll das denn sein? Eigentlich geht es doch um eine Absicherung, bei der man den letzten Haken noch vor dem Bauch hat und zum nächsten reicht. Das hat aber nichts mit kindgerecht zu tun sondern derjenige, der nur so vorsteigen kann, ist vom technischen oder kraft oder moralischem Potential noch nicht reif zum Vorsteigen. Da kannst du auch gleich topropen und ein zusätzliches Seil mitschleppen, wenns darum geht, das Einhängen ohne Risiko zu üben. Ich glaube, die Zahl derjenigen, die der Sport überfordert, scheint zu steigen.

Karsten Oelze (nicht verifizierter Kommentar) am 15.01.04

Ich möchte noch mal darauf verweisen das für mich, auch durch den Blick in alte Topo nicht klar ist, ob die alte R1a und Lucy Jones die gleiche Linie haben. Lucy Jones wird nicht zu R1a weil es so im neuen Thum steht! Papier ist geduldig. Von einer alten Schling, wie im alten Topo eingezeichnet ist mir in Lucy Jones auch nichts bekannt.
Außerdem bitte ich doch genauer zu lesen. Ich habe mich nie für das ungefragte Nachsanieren a la Kühloch ausgesprochen. Meine Bemerkung zum Auslassen von Haken bezieht sich auf die Thematik von Kindergerecht eingebohrten Routen!
Im Übrigen ist mir auch klar, dass die Fränkische nicht Italien oder Frankreich ist, auch wenn man im letzen Sommer so was denken konnte. Ein Blick aus dem Fenster belehrt uns gerade wieder vom Gegenteil...
Aber was soll mit dieser Bemerkung eigentlich ausgedrückt werden? Sind wir hier anders oder besser? Manche die Weicheier im Süden alles falsch? Klar, man muss nicht jeden "Mist" übernehmen der irgendwo gemacht wird. Ich denke aber das auch kindergerecht eingebohrte Routen ihre Berechtigung haben. Die ersten zwei Komentare zur Route sprechen da Bände.

Um noch mal zum aktuellen Streitfall zu kommen. Elke schreibt das jetzt klar ist das da eine alte Route war, auf die jemand Anspruch erhebt und das es dem Absäger wohl erst jetzt, durch das neue Topo, aufgefallen ist das da jemand gebohrt hat.
Gleichzeitig wird vom Jörg behaupte, dass die Route R1a in der Vergangenheit durchaus geklettert wurde.
Das muss ich mich schon fragen was denn jetzt stimmt. Lucy Jones existiert schließlich nicht erst seit gestern. So viel scheint den sogenannten Altvorderen (Ab wann ist man das eigentlich? Ich bin auch nicht mehr der Jüngste.) also in letzten Zeit nicht an der Route R1a, die angeblich auf gleicher Linie verläuft, gelegen zu haben. Das Aussteigen auf die Felsköpfe, wie es in der R1a mangels Umlenkung erforderlich war, ist laut IG-Richtlinie auch schon seit geraumer Zeit zu unterlassen. Hat der Rücksanierer eigentlich bei seiner "Respektzurückgewinnungsaktion" daran gedacht und diese Haken belassen?
Ich wird mir die Sache mal vor Ort anschauen.
Karsten

Elke (nicht verifizierter Kommentar) am 15.01.04

Timo
Die Fränkische ist nicht Frankreich oder Italien, sondern die Fränkische und das soll sie bitteschön auch bleiben.

Der Kodex alte Linien zu respektieren gilt nicht erst seit Kalchreuth 2002.

Jetzt wo klar ist, daß da eine alte Route war und anscheinend auch jemand der Anspruch darauf erhebt, wäre es schlicht und ergreifend total daneben die Haken ohne Diskussion wieder rein zu machen.

Mit Rudolf Buchner hast Du Dich doch angeblich unterhalten wollen um die "Lucy Jones" zu legitimieren, jetzt wo Du erfahren hast, daß der Erstbegeher u. U. noch greifbar ist habt Ihr die Gelegenheit dazu modernen und traditionellen Zeitgeist unter einen Hut zu bekommen.

Setzt Euch doch bitte zusammen, trinkt ein Bier und einigt Euch und tragt die Sache bitte nicht auf Kosten der Natur aus. Ich drück die Daumen, daß ihr zu einem Ergebnis kommt, das alle Seiten befriedigt.


Thomas
Der Thum Führer in dem die "R1a" drin stand war zu der Zeit als "Lucy Jones" entstand keine exotische Rarität, sondern DAS Standardwerk.

Karsten
Der Name R1a ist sicherlich nicht sonderlich einfallsreich. Na und? Dadurch entsteht nicht das Recht sie zu ignorieren. Mag sein, daß der Erstbegeher Deiner Meinung nach kein Recht auf diese Linie hat, das ändert aber nichts daran, daß dies zumindest in der Fänkischen so gehandhabt wird. Die Hakenzahl ist nicht proportional zu irgendwelchen Rechten. Fair ist es jedenfalls vor dem Nachrüsten mit Haken zu fragen.

Wäre der Erstbegeher der R1a in den letzten Jahren irgenwann gefragt worden, hätte er vielleicht seinen Segen gegeben. Da er aber einfach ignoriert wurde, ist es nachvollziehbar, daß er das nächträgliche Ausstatten mit so vielen Haken als Respektlosigkeit ansieht. Ich kann mir vorstellen, daß er durch das Erscheinen des neuen Thum Führers erst darauf aufmerksam wurde in dem "R1a (Lucy Jones)" steht. Die Alten haben halt nicht alle Internet.

jörg (nicht verifizierter Kommentar) am 15.01.04

Karsten, das Argument Du brauchst die Haken ja nicht zu klinken haben wir am Kühlochfels auch schon gehört - damit wäre ich vorsichtig. Du wärst ja wahrscheinlich auch nicht begeistert, wenn einer Deine Touren auf diese Art "nachsaniert".

Natürlich war die R1a nicht gerade die fünf Sterne Tour, aber geklettert wurde sie schon. Mich haben die Haken auch nicht gestört, aber ich hab mich vor einigen Jahren schon mal gewundert, wieso die Tour plötzlich so gut ausgestattet ist.

Ich hänge Anfängern / Kindern immer ein paar lange Bandschlingen mit ner Exe zusätzlich in die vorhandenen Haken ein. Dann ist gefahrloses Vorsteigen genauso möglich ohne gleich den Felsen zuzunageln.

Außerdem hast Du dann ne breitere Palette als die bislang noch relativ wenigen Kindertouren (Weiße Wand, Weißenstein, Soranger Wand, Jubiläumswand).

Timo (nicht verifizierter Kommentar) am 15.01.04

Hallo Michael Streit,
gehe ich recht in der Annahme, dass es deiner Meinung nach in der Fränkischen keine Kinderrouten geben sollte!?
Da stellt sich für mich die Frage, ob uns unsere südfranzösischen Kollegen (oder auch die in der CH und I) einen Schritt voraus sind oder ob sie unnütz ihre Haken in Kinderrouten verpulvern?
Schau doch einfach mal über deinen "Tellerrand" raus und stell dir vor (wenn es dir auch schwer fallen sollte), dass auch Kinder mächtigen Spaß am Vorstieg haben.

Thomas (nicht verifizierter Kommentar) am 14.01.04

Das absägen der Haken sehe ich auch als respektlos dem Erstbegeher gegenüber. Er hat das "Recht" eine solche gutgesicherte Route zu eröffnen. Ehre gebührt dem der überhaupt Routen eröffnet, oder nicht? Die Route ist auch m.W. vor dem ganzen Hakenkrieg entstanden, steht also in gewisser Weise außen vor.

Letztendlich ist das Absägen der Haken auch nur ein Schritt in Richtung Spießbürgerlichkeit. Alles soll gleich werden. Die Klassiker nur an den neuralgischen Punkten mit Bühlern versehen und die "modernen" Sportkletterrouten "dürfen" mehr Bolts aufweisen. Ach wie furchbar uniform...

Warum läßt man nicht Extreme daneben existieren? Hier ein "Sarg" oder ein "RIP" und dort eine "Lucy Jones" oder ein "Urmel..."

Beides gehört zum Klettersport in solch einem großen Gebiet und spiegelt auch die Vielfältigkeit des Kletterns wieder.

Außerdem, ein wenig übertrieben ist das ja schon zu verlangen, das jemand alle erdenklichen uralten Führerwerke rauskramen soll um dann nachzugucken ob da irgendwann jemand schon mal entlanggeklettert ist.

Besonders wenn keine "Spuren" in Form von Haken hinterlassen wurden und sich diese Route im hintersten Eck´ von nem´ Massiv befindet was ja wirklich keinen stören sollte.

Ich unterstelle mal das der Rudl sich gefreut hätte, das an dieser Stelle ein Weg existiert der vielen Leuten Spaß gemacht hat.

U.a. auch meiner Frau, die halt nicht 3x die Woche klettert, sondern meistens im Urlaub oder hier und da am Wochenende. Wenn dann mal so eine Route daherkommt, freut sie sich da auch mal im Vorstieg klettern zu können ohne monatelange "Vorbereitungsphase"...

Also macht´s die Haken wieder rein.

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