Mit hängender Zunge auf Titeljagd!

Katja Bub - Hersbrucker Zeitung - 21.11.12

Es war ein sportliches Großereignis: Die Deutsche Meisterschaft im Schlittenhunderennen off snow in Schönberg. Rund 170 Starter traten mit ihren Vierbeinern in verschiedenen Kategorien gegeneinander an. So viele Musher wie an diesem Wochenende jagten unter den neugierigen Blicken der Zuschauer schon lange nicht mehr über die Schönberger Heide. Eine gelungene Veranstaltung, lobte am Ende Jürgen Lüber, Präsident des Verbands Deutscher Schlittenhundesportvereine (VDSV).

Mit Karacho unterwegs: Horst Schröder kam in der Vier-Hunde-Klasse auf den 3. Platz. Foto: Horst FürsattelMit Karacho unterwegs: Horst Schröder kam in der Vier-Hunde-Klasse auf den 3. Platz. Foto: Horst Fürsattel

Schon am Freitag trudelten die besten Gespannführer (Musher) Deutschlands in Schönberg ein und schlugen dort ihr Lager auf. Mitgebracht hatten sie ihre Siberian Huskys, Hounds oder Malamuten - und jede Menge sportlichen Ehrgeiz. Schließlich ging es bei den 22. Frankonia Open um die Deutsche Meisterschaft. Da waren spannende Wettkämpfe und Kopf-an-Kopf-Rennen natürlich vorprogrammiert. Und die gab es auch.

In der Vier-Hunde-Klasse C zum Beispiel. Hier entschieden letztendlich Hundertstel-Sekunden über den Sieg. Birgit Kostbahn (Sportclub Haidmühle) holte sich mit einer Gesamtzeit von 16:35,796 Minuten den Deutschen Meistertitel. Auf Platz zwei landete Antje Plum (Niedersächsicher Schlittenhundesport Verband) mit 16:36,033 vor Horst Schröder (Norddeutscher Schlittenhunde Club) mit 16:36,998, der eigens aus dem hohen Norden mit seiner Familie zur Meisterschaft angereist war. Knapper hätte es kaum ausgehen können. Die weiteste Anreise zur Deutschen Meisterschaft hatte übrigens Levke Erichsen aus Kiel auf sich genommen (750 Kilometer), die in der Sechs-Hunde-Klasse startete. Dafür bekam sie den Sonderpokal der Sparkasse.

Aber auch in den anderen Klassen gaben Mensch und Tier auf der 4,7 Kilometer langen Strecke ihr Bestes. Wer am Samstag nach dem ersten Wertungslauf die Nase vorn hatte, hatte am zweiten Renntag meist ordentlich zu tun, seine Führung auch zu behalten. Zu eng waren die Verfolger den Spitzenreitern auf den Fersen. Das bekam auch Helmut Wichert (Sleddogsport Nordhessen) in der Vier-Hunde-Klasse C1 zu spüren. Er lag in der Klasse der Reinrassigen nach dem ersten Lauf noch auf Rang drei. Doch Norbert Tauscher (Fränkischer Schlittenhunde Sport Club), der sich zunächst mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben musste, legte am Sonntag mit seinem Team einen Zahn zu und schnappte sich so noch vor Wichert den Bronzerang.

In der Kategorie Crosslauf - Läufer mit Hund - verausgabten sich vor allem die Menschen. Keuchend rannten sie mit ihrem Schlittenhund am Bauchgurt unter dem Applaus der Zuschauer über die Ziellinie. Viele gingen dort erst einmal vor Erschöpfung in die Knie und ließen ihren Emotionen freien Lauf. Schnellster bei den Männern war hier Ivo Neubert (Westfälischer Schlittenhundesport Verein), der im ersten Lauf eine fantastische Zeit von 13:57,341 Minuten hinlegte.

Ein paar Freudentränen kullerten schließlich auch bei Lokalmatador José Martin (Fränkischer Schlittenhunde Sport Club) aus Prosberg. Er erkämpfte sich mit seinen Hounds in der Acht-Hunde-Klasse einen dritten Platz. Lange hatte er im Vorfeld zusammen mit Rennsport-Ass Jörg Teuchert an seinem Rennwagen getüftelt und immer wieder Verbesserungen daran vorgenommen. "Ich habe schon viele Rennen gewonnen, aber diesmal kamen mir das erste Mal nach dem Zieleinlauf vor Freude die Tränen", erzählte Martin, der sich mit seiner Partnerin Ute Raum riesig über den Erfolg freute.

Die schnellste Rundenzeit legte Heinrich Stahl (Mushing Hessen) mit seinen acht Hounds hin. In nur 8:09,370 Minuten sauste er über die Strecke und holte sich damit in der Kategorie Acht-Hunde den Sieg und den eigens ausgelobten Sparkassen-Pokal für das schnellste Gespann. Die Zeit war dem Mushernachwuchs beim Kinderrennen am Samstag dagegen völlig egal. Die Jungs und Mädels durften - meist in Begleitung ihrer Eltern - mit ihren Hunden eine verkürzte Strecke zurücklegen. Voller Stolz nahmen die jungen Sportler danach ihre Urkunden und kleinen Geschenke entgegen. Der Nachwuchs in dieser ungewöhnlichen Sportart dürfte also gesichert sein. Für die Stadt Lauf hatte Stadtrat Thomas Lang zu Beginn der Veranstaltung die Teilnehmer willkommen geheißen - anschließend ging es für ihn und Hund Charly im Crosslauf ebenfalls auf die Strecke.



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