"Ein Paradies wurde wieder zum Leben erweckt" - Wiedereröffnung des Felsenbades in Pottenstein
01.04.02
Zu Pfingsten letzten Jahres wurde das Felsenbad in Pottenstein gegenüber der Sommerrodelbahn nach einer umfangreichen Sanierung wieder eröffnet. Dank des Engangements von bayrischer Staatsregierung, verschiedenen Privatinvestoren und nicht zuletzt eines eigens gegründeten Fördervereines wurde die einstige Ruine der neunziger Jahre zurück in ein wunderschönes Kleinod verwandelt.
Das Felsenbad wurde ursprünglich im Jahr 1926 im Jugendstil erbaut. Es war damit das erste Freibad Bayerns und galt zugleich als die schönste Freibadanlage Deutschlands. Es besaß ursprünglich ein 1300qm großes Becken und eine in den 70m hohen Finkenstein gebaute Sprunganlage mit fünf, sieben und zehn Metern Sprunghöhe. Der Badebetrieb wurde schließlich 1988 wegen umfangreicher Schäden eingestellt. Nach langem Tauziehen um die Existenz des Bades wurde Ende der neunziger Jahre eine Sanierung des Bades beschlossen. Und seit Oktober des letzten Jahres fließt wieder Wasser durch die neu angelegten Schwimmbecken.
Während die Bauweise des Jugendstils erhalten blieb, hat sich der Badebereich vollkommen verändert. Statt des ehemaligen großen Beckens gibt es nun mehrere kleinere, begrünte Wasserflächen und abgeteilte Bereiche für Nichtschwimmer und für Schwimmer. Sogar an ein Babybecken wurde gedacht. Dagegen wurde der legendäre Sprungturm aus Sicherheitsgründen abgebaut.
Zudem hat sich das wirtschaftliche Konzept der Freizeitanlage im Zuge der Sanierung gänzlich verändert. Während das Felsenbad damals als reines Freibad genutzt wurde, dient es heute außerdem als Veranstaltungsort für Konzerte und als Biergarten in einer malerischen Kulisse. Eine besondere Attraktion bietet eine Seebühne für Konzerte und Veranstaltungen. Somit ist das Felsenbad jetzt vielseitig nutzbar und sollte die hohen Sanierungskosten wieder wettmachen.
Gegen die Sanierung sprachen zunächst unter anderem die hohen Instandhaltungskosten, die beim Betreiben eines Freibades anfallen. Nicht so in Pottenstein: Das Bad ist als Naturschwimmbad angelegt. Die Hälfte der Wasserfläche ist mit Wasserpflanzen begrünt, die das Wasser auf natürlichem Wege reinigen. So werden einerseits die Beriebskosten gesenkt, andererseits sind keine chemischen Zusätze zur Erhaltung der Wasserqualität erforderlich. Somit ist das Bad auch für Kleinkinder und Allergiker geeignet. Natürlich hat dies auch Nachteile: Da die Badeanlage nicht beheizt wird, ist das Wasser hier kälter als in normalen Freibädern. Doch dafür entschädigt die wunderschöne Kulisse des Bades und die idealen Spielmöglichkeiten für Kinder.
Somit ist Pottenstein wieder um eine Tourismusattraktion reicher. Neben dem Felsenbad lockt die Stadt vor allem mit seiner 1000jährigen Burg, seiner historischen Altstadt, der Sommerrodelbahn, der Teufelshöhle und dem alljährlich im Januar stattfindenden Lichterfest viele Besucher an.
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