Ein Hoch auf das Wasser: Osterbrunnen im Frankenjura!
24.03.18
Ostern steht vor der Tür, und damit auch das Schmücken der einzigartigen Osterbrunnen im Frankenjura. Diese Tradition lockt jedes Jahr Tausende von Besuchern an.
Der Brauch des Osterbrunnens entstand wohl zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als die Wasserversorgung auf den wasserarmen Jurahochflächen noch nicht gesichert war. Damals musste das Wasser aus bis zu 100 Meter tiefen Brunnen gefördert werden. Als Zeichen der „Dankbarkeit“ begann man die Dorfbrunnen, die das lebenswichtige Nass lieferten, zur Osterzeit zu schmücken.
So werden auch in diesem Jahr zwischen dem Gründonnerstag und dem Karsamstag in zahlreichen Orten der Fränkischen Schweiz, der Frankenalb und des Oberpfälzer Juras die Brunnen für das Osterfest geschmückt. Bevor diese Zeremonie beginnen kann, wird der Brunnen beim sogenannten „Brunnenfegen“ gesäubert.
Als Osterschmuck dienen gefärbte und künstlerisch bemalte Eierschalen, die teilweise schon seit der Vorweihnachtszeit zu diesem Zweck gesammelt und ausgeblasen wurden, sowie Girlanden aus Fichtenzweigen, bunte Papierbänder und Blumen. Früher war der Brauch der Osterbrunnen nur auf den kargen Jurahochflächen üblich, weil gerade dort das Wasser besonders kostbar war. Seit den achtziger Jahren ist dies aber auch von den Orten in den Tälern zur Tradition geworden. So gibt es mittlerweile im gesamten Frankenjura über 400 geschmückte Brunnen. Die meisten Osterbrunnen können bis zum Sonntag nach Ostern, dem "Weißen Sonntag" besucht werden. Der größte Osterbrunnen des Frankenjuras steht in Bieberbach bei Egloffstein, er schaffte es im Jahr 2000 sogar ins Guinnessbuch der Rekorde. Der mit 92 Meter tiefste Brunnen des Frankenjuras befindet sich in der Altstadt von Betzenstein.
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