Rundwanderung zu Whisky Destillerien in der Fränkischen Schweiz!
29.02.16
Der Pionier der deutschen Whisky Szene sitzt in der Fränkischen Schweiz. Robert Fleischmanns „Blaue Maus“ ist die älteste deutsche Whisky Destillerie. Eingemaischt und destilliert in Eggolsheim, reift sein Sylter Tide Whisky im endlosen Gezeitenstrom Deutschlands nördlichster Tidebank.
Er ist nicht unbedingt ein urdeutsches Getränk und schon gar kein bayerisches, der Whisky. Wer seinen Namen hört, der denkt zunächst an die schottischen Highlands, an irische Pubs, an Hafenspelunken und Seemannsgarn. Dass ausgerechnet in der hügeligen Landschaft der Fränkischen Schweiz, zwischen Obstbaumplantagen und Bierbrauereien, die älteste deutsche Whisky Destillerie ihren Sitz hat, mag auf den ersten Blick verblüffen, ist auf den zweiten Blick jedoch nur folgerichtig. Denn Malz liefert nicht nur den Grundstoff für das flüssige Gold der Bierbrauer, die Getreidemaische ist auch Basis der berühmten, fassgereiften Spirituose. Gleichzeitig ist die Destilleriekunst in der beliebten Ferienregion zwischen Nürnberg, Bamberg und Bayreuth, die mit einer der größten Dichten an Brennereien und Brauereien Deutschlands aufwartet, fest in der handwerklichen Tradition verankert.
Der Weg des Whiskys nach Oberfranken war dennoch ein ungewöhnlicher, sind doch die meisten der über 300 Traditionsdestillerien in der Region fest dem Obstbrand verschrieben. Sie bauen ihr Obst selbst an, haben ihren eigenen Hofladen oder gehören direkt zu einer Gaststätte, in der die Erzeugnisse zum Verzehr und Verkauf angeboten werden. Eine Obstbrennerei war es auch, die Robert Fleischmann auf seinen Weg zum deutschen Whisky Pionier führte. Von der Marine in die fränkische Heimat zurückgekehrt, übernahm er dort die Brennrechte. Und wie es sich für einen echten Seemann gehört, lagerte er in seinen Eichenfässern nicht Birnen- oder Kirschbrand ein, sondern den ersten fränkischen Malt Whisky.
Das ist mittlerweile über 30 Jahre her. Spinnaker, Seute Deern oder Old Fahr heißen heute Robert Fleischmanns Single Malt Whiskys, die in seiner Brennerei Blaue Maus entstehen. Wer möchte, kann sie direkt vor Ort unter Fischernetzen und bei gemütlicher Hafenatmosphäre verkosten. Dazu werden norddeutsche Spezialitäten gereicht. Hier kann man auch den Sylter Tide Whisky probieren, ein Projekt, das Fleischmann mit norddeutschen Partnern umsetzte. Eingemaischt und destilliert in Eggolsheim, lagert der Single Malt zunächst für vier Jahre in den Kellern der fränkischen Manufaktur. Abgefüllt in neuen Fässern aus deutscher Eiche, wird der Whisky dann am Meeresboden vor Sylt verankert und für viele Monate der Nordsee übergeben.
Mittlerweile ist Robert Fleischmann nicht mehr der einzige Whisky Brenner in der Fränkischen Schweiz. Mehrere Kollegen sind seinem Beispiel gefolgt. Stumpfelestein oder Dog Head, eine freie Übersetzung des Ortsnamens Hundshaupten, heißen ihre Destillate in Anspielung auf die fränkische Heimat. Wer möchte, kann die Whisky Destillerien der Fränkischen Schweiz auf einer knapp 37 Kilometer langen Rundwanderung besuchen und sich dabei in die Hintergründe des fränkischen Destilleriehandwerks einführen lassen. Von der Brennerei Johannes Haas in Pretzfeld, geht es zunächst nach Egloffstein. Hier sitzen mit den Brennereien Erlwein und Rackelmann gleich zwei Vertreter der Whisky Zunft. Weiter führt der Weg nach Leutenbach zur Brennerei Singer, von dort nach Pinzberg, wo in der Brennerei Hack ein Whiskylikör entsteht, und abschließend zum Tully Cross Whisky des Brauhaus am Kreuzberg in Hallerndorf.
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