Die Geiselhaft: Eine Geschichte von der Hohen Geisel
Bisher wurden zu Die Geiselhaft: Eine Geschichte von der Hohen Geisel 4 Kommentare abgegeben.
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Höhlngogerer am 08.11.21
Solche schubändchen hängen noch mehr seit Jahren schon an Felsen die auch nicht mal zoniert geschwiegen irgendwo erfasst sind. Sollten mal frei gegeben werden geschweige veröffendlicht werden. Vielleicht verläuft sich dann mal die klettergemeinde etwas mehr und ist nicht nur an den Hotspots am übereinanderklettern.
Mathias Weck am 07.11.21
Hallo Jens,
danke für Deinen konstruktiven Beitrag, ich kann Deine Kritik voll und ganz nachvollziehen. Wir haben uns im aktuellen „Klemmkeil“, dem Kletter Satiremagazin der IG Klettern Niedersachsen, mit genau diesem Thema beschäftigt. Also „Handtuch auslegen“, Griffe chippen und Fairness im Allgemeinen. Das Heft ist gerade in den Druck gegangen und wird, sobald es im Versand ist, auch kostenlos Online abrufbar sein bei der IG Klettern Niedersachsen unter folgendem Link: https://ig-klettern-niedersachsen.de/klemmkeil/ Wenn Dir das Thema unter den Nägeln brennt, kannst Du mich auch gerne dazu anrufen, meine Tel. Nr. findest Du ganz leicht, wenn Du meinen Namen im Internet googelst.
Beste Grüße,
Mathias
JensLisse am 05.11.21
Achtung! Lieber Matthias,
erst einmal Gratulation zu deiner Erstbegehung. Klingt nach einer fantastischen Errungenschaft. Hut ab, mit 54 Jahren eine tolle Leistung. Hoffentlich bin ich in dem Alter genauso fit.
So sehr ich mich für dich persönlich freue und deine Leistung würdige und auch die lange Erstbegehungsgeschichte als interessant erachte, so sehr trieb es mich doch um einen Kommentar zu verfassen.
Denn was du schreibst illustriert für mich leider auch etwas was dass aus meiner Sicht im Franken grundlegend schief läuft. Ich finde es absurd dass eine Route die an einer natürlichen Felswand liegt quasi zu einer Art Privateigentum avanciert. Dass sie 13 oder 14 Jahre brach liegt weil einer mal der Erste war, und sie in - bester deutscher Handtuch-Mentalität - reserviert hat.
Der Unterschied ist nur das Handtuch hat hier die Form von Bohrhaken! Noch abwegiger wird es wenn dann Projekte weitergegeben oder verschenkt werden. Wie kann man etwas verschenken was einem gar nicht gehört sondern der Allgemeinheit?
Wahrscheinlich hat es diese Diskussion hier schon unzählige Male gegeben. Über den Stand der Debatte bin ich nicht auf dem Laufenden. Und dennoch ist es frustrierend für Kletterer im Franken die vielleicht auch Routen erstbegehen wollen: Egal an welchen Felsen man kommt es hängen schon die Bohrhaken mit den Bändchen der üblichen Verdächtigen drin. Das die Projekte schon Staub ansetzen, das Bändchen rausgefault ist und die Bohrhaken sowieso saniert gehören spielt keine Rolle. Die Route ist tabu weil vor 10 Jahren schon mal einer ran gepinkelt hat. Natürlich überspitze ich das Ganze. Auch möchte ich die Leistung des "Route und Linie Findens" und Einbohrens mit Säubern und allem was dazu gehört nicht schmälern.
Nichtsdestotrotz: warum ist nicht eine Regelung im Sinne von - Wer eine Route einbohrt hat 1 Jahr lang das Recht sie exklusiv erstzubegehen. Danach ist sie für die Allgemeinheit frei gegeben - möglich?
In anderen Ländern herrschen diesbezüglich vollständig andere Regelungen, hier kann erstbegehen wer will wann er will (z.B. Frankreich, Italien und Spanien). Die Leistung des Erschliessers wird wenn er vom Erstbegeher abweicht durch Nennung seines Namens im Guidebook gewürdigt.
Ich will dir deine Leistung und die Ehre die dir für die Begehung einer vermutlich grandiosen Route gebürt nicht madig machen. Ich freue mich schon drauf sie selber mal auszuchecken. Soll nur zum Anlass deiner Geschichte ein kleiner Denkanstoss sein. Ich freue mich schon auf die vielfältige Debatte und die spannenden Reaktionen!
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Stefan am 17.11.21
Also, jetzt gebe ich auch mal meinen Senf zu dem Thema dazu. Ich finde schon, dass der Entdecker/Einbohrer/Erschließer einer Linie ein gewisses "Anrecht" auf die erste Begehung hat, und wenn es wie im vorliegenden Fall 10 Jahre und länger dauert, was eben den Lebensumständen geschuldet ist, ist das imo auch okay. Okay ist es auch für mich, wenn ein Erschließer ein Projekt, das ihm doch zu schwer ist, oder es nicht mehr weiterverfolgen kann/möchte, an jemanden weitergibt, den er kennt. Ebenso kann er es ja als "offenes Projekt" an die Gemeinschaft weitergeben. Das sollte doch jedem Einbohrer freigestellt sein.
Wenn nur 1 Jahr "Anrecht auf den Projektstatus" bestünde, dann kann ich mir schon bildhaft vorstellen, wie die fränkischen "Geier" (potenziellen Kandidaten) nur darauf warten, dass die Frist endlich abgelaufen ist und sie sich in Horden auf das nun endlich freizugebende Projekt stürzen können, nur um die erste Begehung machen zu können. Der Erschließer investiert schließlich i.d.R. einiges an Zeit, Geld und Herzblut in die neue Route und das sollte auch respektiert werden. Vielleicht werden in den Gebieten Frankreichs oder anderer südlicher Klettergebiete auch von Tourismus- und Kletterverbänden (FFME o.ä.) die Haken für Neutouren gesponsert? Dann wäre es mir auch eher wurscht, ob ich die erste, zweite oder x-te Begehung der von mir eingerichteten Route habe, aber bei uns trifft das ja nicht zu, wie gesagt, auf den Kosten für Hakenmaterial bleibt der Einbohrer halt sitzen...während dann anderen "Ruhm und Ehre" der Erstbegehung zuteil wird.
Und @ Jens: ja, ich bin der Meinung wer zuerst kommt, mahlt halt auch zuerst. Und woher willst du wissen, dass das Projekt von einem der "üblichen Verdächtigen" ist? ;-)
Es sind halt nun mal auch i.d.R. die "Locals", die ein Gebiet weiterentwickeln und häufig an den heimischen Felsen unterwegs sind und daher einen gewissen Heimvorteil haben.
Was ich aber gerne einfordern würde, ist eine gewisse Pflicht des Erstbegehers, ordentliche Haken zu verwenden. Laschen, die nach wenigen Jahren verrostet im Fels stecken und daneben noch eine zweite Generation der Dinger, bevor endlich mit Klebehaken dem Hakenfriedhof ein Ende gesetzt wurde, sind in meinen Augen ein Ärgernis und es sieht einfach sch... aus. Abgesehen davon sind die imo auch noch ein schwer kalkulierbares Sicherheitsrisiko.
@ Höhlngogerer: Mit deinem Kommentar kann ich ehrlich gesagt gar nix anfangen. Was haben die Bändel mit überlaufenen Hotspots zu tun??? Bin auf weitere Meinungen gespannt, Gruß, Stefan