Story

Glück im Unglück: Kletterunfall an der Morgenleite

von Frankenjura.com - 27.04.21

Das Nebenmassiv der Morgenleite im Wiesenttal

Am Nebenmassiv der Morgenleite im Wiesenttal zwischen Waischenfeld und Behringersmühle kam es am vergangenen Sonntag zu einem Kletterunfall, der zwar nicht ganz glimpflich ausging, aber immerhin nicht in einer Katastrophe endete.

Ein erfahrener Kletterer stieg gegen 14:00 Uhr in die erst vor wenigen Tagen erschlossene Route Scarface am rechten Rand des Morgenleite - Nebenmassiv ein. Am zweiten Haken kletterte er nicht linkshaltend auf dem direkten Weg zum dritten Haken der Route, sondern geradeaus weiter zu großgriffigeren und vermoosten Griffstrukturen. Als er sich an einem zunächst festen Gesteinsblock festhalten wollte, löste sich dieser, so dass der Kletterer gemeinsam mit dem Felsblock aus der Wand fiel. Während des Sturzes touchierte der Kletterer den etwa 40 x 30 x 20 Zentimeter großen Block mit dem Gesicht, sein Sturz wurde aber von seinem Sicherer gehalten.

Der Stein fiel zum Wandfuß und machte dort im abschüssigen Gelände noch mehrere Sätze, bis er zum Liegen kam. Dabei streifte er einen Zehnjährigen am Oberschenkel, der am Wandfuß saß. Die beiden Verunfallten wurden, teils vorsorglich, von Rettungsdiensten in Krankenhäuser gebracht.

Zum Zeitpunkt des Unfalls besuchten rund 15 Personen die beiden Morgenleite-Massive, davon trugen zwei Personen einen Helm. Die meisten der anwesenden Kletterer gelten als erfahren, mitunter als sehr erfahren. Die Felsen sind zwischen 7 und 30 Meter hoch und befinden sich am Südwesthang des Wiesenttals. Die Felsstrukturen in diesem Gebiet gelten als teilweise brüchig.




Kommentare

Daniella am 30.04.21 (bearbeitet am 01.05.21)

Ich war an diesem Tag auch vor Ort und würde gerne noch etwas hinzufügen:
Menschen jeglichen Alters, die gerade nicht klettern, haben am Wandfuß nichts zu suchen.
Das vergesse ich selbst immer wieder ab und an.
In diesem Fall hätte dem Kind selbst ein Helm nichts genützt (wobei ich auch viel zu selten einen trage), dem Kletterer jedoch wohl eine Binde um den Kopf erspart.
Danke fürs Sensibilisieren!

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