Sanierung der Burgruine Lichtenegg

31.08.04

Um dem besonders in der letzten Zeit rapiden Verfall der Burgruine Lichtenegg entgegenzuwirken, gründeten 1998 engagierte Bürger einen Förderverein, dessen Ziel die Erhaltung der Ruine für die Nachwelt ist. Jetzt, sechs Jahre später, ist der dritte Bauabschnitt bereits im vollen Gange.

Die Burgruine von LichteneggDas kleine Dorf Lichtenegg, befindet sich knapp 20 Kilometer südwestlich von Hersbruck und gehört zu der oberpfälzischen Gemeinde Birgland. Seine dominierende Burgruine, die vor mehr als 700 Jahren erstmals urkundlich erwähnt wurde, ist nach Schätzungen von Experten jedoch noch deutlich älter. Die heute noch sichtbaren Reste stammen allerdings nicht aus dieser Zeit, sondern sind auf einen Neubau im Jahre 1562 zurückzuführen. Nachforschungen haben ergeben, dass ein dreistöckiges Hauptwohngebäude, Palas genannt, existierte, dessen Eingang noch zu erkennen ist.

Im Jahr 2000, also bereits eineinhalb Jahre nach der Gründung des Fördervereins, wurde mit den ersten Sanierungsarbeiten an der Palasmauer begonnen. In mehreren Ausgrabungen wurden unter anderem der ehemalige Eingang der Burg sowie eine Steintreppe im Inneren des Palas freigelegt. Im Zuge dieser Arbeiten wurden auch einige interessante Entdeckungen gemacht, die von Keramik- und Tonscherben über Metallteile, Knochen und mittelalterliche Ziegelreste bis hin zu einer Silbermünze aus dem 13. Jahrhundert reichen. Das Highlight unter den Funden sind aber sicherlich die mehr als 5000 Jahre alte Scherben aus der Zeit der "Schnurkeramischen Becherkultur", die eindeutig belegen, dass der Burgberg von Lichtenegg bereits in dieser Zeit besiedelt wurde.

Weitere Aktivitäten des Fördervereins neben der umfangreichen Sanierung waren die Freistellung des Burgbergs von Wildwuchs, eine sicherere Gestaltung des Aufstiegsweges zur Ruine durch Trittstufen und Geländer sowie die Veröffentlichung der Burghistorie in Buchform, die noch in diesem Jahr erscheinen soll.

Unter Wanderern ist die Burgruine dank des beeindruckenden Rundum-Panoramas ein bevorzugtes Ausflugsziel. Bei gutem Wetter reicht die Fernsicht bis zu 110 km weit über die zahlreichen umliegenden Tälern und Berge des Frankenjura und der Hersbrucker Alb bis hin zum Bayerischen Wald, dem Oberpfälzer Wald und dem Fichtelgebirge. Die zahlreichen Wanderwege um Lichtenegg, die vom Fränkischen Albverein markiert wurden, führen durch eine artenreiche, kaum besiedelte Landschaft und erfreuen sich zurecht großer Beliebtheit. Eine dieser Wanderungen finden Sie auch in unserer Datenbank als Wanderbeschreibung.



Interne Links

Externe Links


Kommentare

Bisher gibt es noch keine Kommentare

Alle Kommentare lesen

Kommentar verfassen

Du musst eingeloggt sein um Kommentare verfassen zu können.