Lebensgefahr nach Felssturz an der Bodenbergwand
Frankenjura.com - 14.07.22
Update am 15.07.2022: Die Gemeinde Etzelwang hat die Bodenbergwand nun offiziell gesperrt. Am Vormittag brachte der Bauhof der Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Bergwacht Amberg Schilder an sowie Trassierbänder, die auf die Sperrung hinweisen. Von der Sperrung sind nicht nur Kletterer betroffen, sondern auch Wanderer, denn der bekannte Hirschbacher Höhlenrundweg zur Bodenberghöhle führt ebenfalls unter der Bodenbergwand vorbei. Markus Arnold, Bereitschaftsleiter der Bergwacht Amberg: "Da sich der Eingang der Bodenberghöhle direkt im Einschlagsfeld auf dem Wanderweg befindet, ist der Zugang dorthin im Moment lebensgefährlich."
Artikel vom 14.07.2022: An der Bodenbergwand im Schwarzen Brand ereignete sich ein größerer Felssturz. In den vergangenen Tagen stürzte eine gut 20 Kubikmeter große Felsformation vom Gipfelbereich der 25 Meter hohen Bodenbergwand und verwüstete dabei den Wandfuß. Prekär daran ist, dass dabei vier Umlenkhaken – die der Routen End of Dreams (8-/8), Diakonenexamen (7+/8-), Diakonisse (8+) und All you need (7+/8-) – mit aus der Wand gerissen wurden und nun in den Felskolossen am Boden liegen. Zudem besteht aktuell eine große Gefahr für Besucher, von weiteren in der Wand hängenden Gesteinsbrocken erschlagen zu werden.
An der Stelle des Ausbruchs ist nun ein Teppich aus Humus und Wurzeln zu erkennen. Vermutlich hat der Baum am Gipfel der Wand einen Teil seiner Wurzeln über Jahre oder Jahrzehnte entlang einer Kluft in den Fels getrieben und so den Block letztlich destabilisiert. Warum es aber gerade jetzt zum Ausbruch kam, dazu gibt es eine Theorie. Möglicherweise hat der Sturm vor einigen Wochen den Gipfelbaum stark bewegt, so dass dadurch eine erhebliche Zugbelastung auf das Wurzelwerk des Baumes kam und so dem Felsblock den auslösenden Knacks gab. Umgeknickte Bäume im Umfeld der Bodenbergwand lassen darauf schließen, dass der Sturm in dieser Ecke des Schwarzen Brands extrem getobt hat.
Achtung, nach Experteneinschätzung ist ein Besuch der Bodenbergwand derzeit lebensgefährlich. An der Ausbruchstelle im Gipfelbereich der Wand hängen vermutlich neben Wurzelresten und einem Humusteppich eine Vielzahl kopf- und mikrowellengroßer Gesteinsbrocken, die jederzeit abgehen können. Bevor die Wand wieder besucht werden kann, muss zuerst die Ausbruchsstelle inspiziert und der Humusteppich sowie gefährliche Gesteinspartien entfernt werden.
Dies betrifft nicht nur Klettersportler, auch für Wanderer ist dort derzeit Gefahr in Verzug. Denn der Wanderweg Nr. „3“ führt direkt am Wandfuß unter der Ausbruchstelle entlang in die dort besichtigbare und auf Wanderkarten ausgewiesene Bodenberghöhle.
Kommentare
JoDi am 18.07.22
Es wird explizit auf Lebensgefahr hingewiesen, aber im Artikel sind Fotos mit Personen im Gefahrenbereich abgebildet. Das schreckt nicht gerade ab..
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Frankenjura.com am 18.07.22
Achtung! Es ist richtig, der Aufenthaltsort der Frau wirkt gefährlich. Vor Ort wird aber klar, dass der große Block aufgrund seines Gewichtes so weit von der Wand weggerollt ist , dass dieser nicht mehr in der unmittelbaren Gefahrenzone liegt. Deshalb erschien es uns vertretbar, auf diese Weise die Dimension des Ausbruchs zu dokumentieren. Die akute Gefahrenzone befindet sich näher an der Wand und auf dem Wanderweg direkt am Höhleneingang. Das Risiko, diese zu betreten, darf keinesfalls unterschätzt werden, da schon der Ausbruch faustgroßer Steine zu tödlichen Unfällen führen kann.
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