Feindliche Übernahme des oberfränkischen Bierlands?

Frankenjura.com - 11.02.20

Am vergangenen Samstag ging es im Luftraum über dem Frankenjura hoch her. Denn beim beliebten, an diesem Tag stattfindenden Frankenballoncup jagten 29 Heißluftballons von Ebermannstadt über Heiligenstadt bis nach Hollfeld einem weiteren Ballon hinterher. Am Abend dann, als die Show fast schon gelaufen war, kam einer der Jäger-Ballons leicht von seiner Route ab und verirrte sich in die Gemeinde Aufseß.

Der Bier-Ballon schwebt über die Neuhauser Wand (Bild: Dorothea Lehmann)Der Bier-Ballon schwebt über die Neuhauser Wand (Bild: Dorothea Lehmann)

Ausgerechnet jener Ballon war mit einer nordrhein-westfälischen Biermarke gebrandet, wie unser Bild - genauer das von Dorothea Lehmann - zeigt. Er überflog auf den letzten Metern seiner Reise die Neuhauser Wand ( Neuhauser Wand | Taschnerfels ) nur knapp und setzte schließlich auf einer Wiese in der Nähe des Kletterfelsens sanft auf.

Im Luftraum über dem Aufseßtaler Kletterfels plötzlich etwas geboten (Bild: Matze Stöcker)Im Luftraum über dem Aufseßtaler Kletterfels plötzlich etwas geboten (Bild: Matze Stöcker)

Und ausgerechnet landete der Bier-Ballon auf jenem Gemeinde-Terrain, welches dem Franken in Sachen Bier als heilig gilt! Denn seit 2001 stehen die Aufseßer mit sage und schreibe vier Privatbrauereien bei nur 1500 Einwohnern als die Gemeinde mit der höchsten Brauereidichte weltweit im Guinnessbuch der Rekorde. Das Bier ist der ganze Stolz der Gemeinde. Und nun eine fliegende Litfaßsäule inmitten der oberfränkischen Rekord-Bier-Gemeinde, die für Bier aus Norddeutschland wirbt?

Erste Kontaktaufnahme nach der Landung (Bild: Tobias Christian)Erste Kontaktaufnahme nach der Landung (Bild: Tobias Christian)

Die vier Kletterfreunde, die an diesem warmen Tag im Februar nur etwas Sonne und Fels genießen wollten, staunten nicht schlecht, als der Ballon plötzlich am Himmel über dem Gipfelkreuz des Kletterfelsens auftauchte. Sie witterten bereits eine feindliche Übernahme. Zum Glück stellte sich das Erscheinen des Ballons nach ersten Gesprächen schnell als harmlos für die hiesige Bierkultur heraus. Und tüchtig wie Kletterer nun einmal sind, halfen die vier dann beim Zusammenräumen und Verstauen des Ballons, so dass „die Königin unter den Bieren“ sogleich ihren Rückzug nach NRW antreten konnte.



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