Zum langen Wochenende: Castellwand, Pottensteiner Wand und Kuhleutner Wand wieder frei!

Sven König - 27.04.18

Nach der Überprüfung diverser Brutplätze hat der Landesbund für Vogelschutz (LBV) die Pottensteiner Wand im Püttlachtal sowie die Castellwand im Hirschbachtal im Laufe der vergangenen Woche wieder für den Klettersport freigegeben. Beide Felsen standen auf der Liste der alljährlich gesperrten Kletterfelsen zum Schutz von Uhu und Wanderfalke. Ganz neu ist die Sperrungsaufhebung an der Kuhleutner Wand bei Krögelstein!

Die Castellwand im Hirschbachtal

Im Hirschbachtal war die Situation lange Zeit unklar, ob in diesem Jahr überhaupt eine Brut eines Falken stattfindet. Nun aber hat sich das Paar für die Mittelbergwand als Brut-Territorium entschieden. Dadurch darf die bisher gesperrte Castellwand wieder beklettert werden, die Mittelbergwand ist aber nach wie vor für den Klettersport gesperrt. Die Sperrschilder wurden bereits entfernt.

An der Pottensteiner Wand kam es im Laufe des Frühjahrs offenbar zu einem Brutversuch eines Wanderfalkens, der wahrscheinlich durch Baustellenlärm aus seinem üblichen Brutplatz vertrieben wurde. Allerdings war dieser Versuch nach Ansicht des LBV nicht erfolgreich, so dass die Wand nun wieder zum Klettern freigegeben wurde. Die Sperrungsbeschilderung wurde heute entfernt. Update am 29.04.2018: Nach der Sperrungsaufhebung entdeckten Kletterer im mittleren Bereich der Wand eine Dohlenbrut. Die Pottensteiner Wand darf laut LBV aber weiter beklettert werden, nur die beiden Routen der Routen ´Doldy Bastler´ und ´Big Wall´ dürfen jetzt nicht mehr beklettert werden.

Ebenfalls aufgehoben wurde die Sperrung an der Kuhleutner Wand bei Krögelstein ganz im Norden des Frankenjuras. Die Schilder sind auch hier bereits entfernt. Offensichtlich ist die Brut in diesem Jahr komplett ausgefallen.

Für alle freigegebenen Felsen gilt: Bitte achtet bei einem Besuch der Wand dennoch auf verdächtige Anzeichen und informiert uns, falls Ihr dennoch eine Brut entdeckt.

Die Pottensteiner Wand über Pottenstein

Konstruktive Zusammenarbeit zwischen Kletterern und Vogelschützern

Mit seiner engmaschigen Überprüfung arbeitet der LBV im Sinne einer konstruktiven Zusammenarbeit mit den Klettersportlern: Mit den frühzeitigen Kontrollen ist beabsichtigt, dass Felsen nur so lange wie nötig für den Klettersport gesperrt werden und so frühzeitig wieder freigegeben werden. Sobald absehbar ist, dass eine Brut nicht sattfindet, erteilen die Experten eine Freigabe.

Umgekehrt melden Kletterer immer wieder neue Brutplätze geschützter Vögel an nicht gesperrten Felsen. Daraufhin werden diese Felsen kurzfristig gesperrt. Dieses System bewirkt, dass sich im Frankenjura die Brutdichte von Uhu und Wanderfalke seit Jahren auf einem Rekordniveau befindet.

Die Kuhleutner Wand bei Krögelstein (Bild: Alexander Marg)

Sperrungsliste beachten!

Bitte beachtet also die Sperrungen auf unserer Sperrungsliste unbedingt und meldet es uns, falls ihr an einem Felsen, der beklettert werden darf, Hinweise auf eine Brut feststellt. Wir leiten diese zuverlässig an den richtigen Experten weiter, damit eine Überprüfung schnell von Statten geht. Ist ein Fels gesperrt, so erscheinen die Sperrungsinformationen dazu auch in der jeweiligen Sperrungsbeschreibung von Frankenjura.com und auch in der KletterApp.

Normale Kartenhöhe Doppelte Kartenhöhe

Sperrung aufgehoben: Die Kuhleutner Wand, die Castellwand und die Pottensteiner Wand