Geheimnisvolle Jäger der Nacht - Fledermäuse in der Fränkischen Schweiz!
22.04.15
Im Rahmen der Ausstellung „Fledermäuse – Jäger der Nacht“ informiert Diplom-Biologe Matthias Hammer von der Koordinationsstelle für den Fledermausschutz in Nordbayern in seinem Vortrag am 29. April um 19.30 Uhr in Tüchersfeld im Haus der Kirchenstiftung.
"Geheimnisvolle Jäger der Nacht - Fledermäuse in der Fränkischen Schweiz" so lautet der Titel seiner Ausführungen über die Lebensweise dieser bemerkenswerten Säugetiere. Dabei wird auch klar, dass ihr Lebensraum durch menschlichen Einfluß stark bedroht ist und deshalb Schutzmaßnahmen für sie notwendig sind.
Fledermäuse kennt jeder – zumindest aus dem Fernsehen und als niedliche Comicfigur. Und doch: Wie und wo sie genau leben, was sie fressen, wissen nur wenige.
Noch viel erstaunlicher ist ihre Fähigkeit, sicher durch die Nacht zu fliegen und dabei zielgerecht Insekten zu fangen. Hierzu stoßen sie kurze, hohe, für den Menschen unhörbare aus. Die Schallwellen werden von Hindernissen und Beutetieren reflektiert. Mit ihren trichterförmigen Ohren fangen die Fledermäuse die Echotöne wieder auf.
Aus den Unterschieden zwischen ihren eigenen Rufen und den Echotönen errechnet dann ihr Gehirn Größe, Art, Oberflächenstruktur und Bewegung der den Schall reflektierenden Hindernisse. Diese Leistung schaffen heute kaum die modernsten Radaranlagen!
Bei uns in Bayern kommen 18 verschiedene Arten vor. Besonders die Höhlen in der Fränkischen Schweiz sind für sie ideale Unterschlüpfe, in denen sie den Winter verbringen. Sie fliegen deshalb mitunter weite Strecken, um hier in der kalten Jahreszeit zu überwintern.
Einst fürchteten sich die Menschen vor Fledermäusen. Der Volksglaube des Mittelalters und auch der Neuzeit sah in ihnen Dämonen aus den Tiefen der Hölle. Nicht umsonst zeigen Teufelsdarstellungen dieser Zeit Merkmale von Fledermäusen: spitze Zähne und Ohren, Schwingen am Rücken. In anderen Kulturkreisen galten Fledermäuse dagegen als Glücksbringer.
In Mitteleuropa führte die Furcht vor diesen Tieren zu ihrer nachhaltigen Verfolgung. Noch mehr setzt den Fledermäusen aber die Vernichtung ihres Lebensraumes zu: der Abriss alter Häuser und Scheunen, die Errichtung von dichten Neubauten ohne Unterschlupfmöglichkeiten, nachhaltige Biotopveränderungen infolge von Flurbereinigungsmaßnahmen und nicht zuletzt der massive Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft machen ihnen schwer zu schaffen.
Der Vortrag am 29.4. beginnt um 19.30 Uhr in Tüchersfeld im Haus der Kirchenstiftung (gleich neben der Kirche). Als Unkostenbeitrag werden 2,50 € erhoben.
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