Erfolgreiche Reanimation am Kletterfels
BergwachtAmberg - 28.08.24
Am Samstag den 24. August ging gegen 14:30 Uhr ein Notruf bei der Integrierten Leitstelle Oberpfalz-Nord ein. An der Osterlochwand bei Illschwang sei ein Kletterer mehrere Meter abgestürzt. Daraufhin wurde die Bergwacht Amberg zusammen mit den Helfer vor Ort Birgland-Illschwang, der Freiwillige Feuerwehr Illschwang, dem Rettungsdienst sowie dem Rettungshubschrauber Christoph 27 aus Nürnberg alarmiert.
Nach nur wenigen Minuten trafen der Helfer vor Ort, die Feuerwehr und ein Einsatzleiter der Bergwacht an der Einsatzstelle ein. Der 63-jährige Patient war ca. sechs Meter abgestürzt und kurz nach dem Notruf bewusstlos geworden. Sofort wurde eine Reanimation im steilen Gelände begonnen. Neben den Einsatzkräften des Rettungsdienstes und des Notarztes aus Sulzbach-Rosenberg wurde der Notarzt des Rettungshubschraubers mit einem Luftretter der Bergwacht an der Einsatzstelle mit dem Windenseil abgelassen.
Das ermöglicht oft ein schnelles Eintreffen und zudem kann der Luftretter die Gegebenheiten für einen möglichen Transport des Patienten mittels Windenrettung erfahren und bewerten. Dies ist bei verschiedenen Wetterlagen, im dichten Wald und aufgrund des steilen Geländes vor Ort oft essenziell, um die Luftrettung bestmöglich vorzubereiten. Nach umfangreichen medizinischen Maßnahmen der Helfer vor Ort, des Rettungsdienstes und der Bergwacht unterstützt durch die Feuerwehr verzeichnete der Patient noch am Wandfuß des Kletterfelsens eine sogenannte Rückkehr des spontanen Kreislaufs.
Somit gilt die Reanimation primär als erfolgreich. Parallel dazu koordinierten Kreisbrandmeister Thorsten Jobst, Einsatzleiter Rettungsdienst Thomas Zwick und Einsatzleiter Bergrettung Alexander Renner die Fahrzeuge im Bereitstellungsraum am Feuerwehrhaus in Illschwang, einen Hubschrauberlandeplatz und die Raumordnung auf dem schmalen Forstweg im Wald. Somit konnte der Patient schnellstmöglich in einem Bergrettungssack immobilisiert und mit einer Gebirgstrage der Bergwacht zum Rettungswagen transportiert werden.
Anschließend erfolgte die weitere Behandlung im Klinikum in Amberg. Die Kletterpartnerin sowie zwei Kletterer aus Tschechien, die zufällig am benachbarten Felsen kletterten und sofort vorbildlich Erste-Hilfe geleistet haben, wurden im Feuerwehrhaus von einem Kriseninterventionsteam der Bergwacht Frankenjura betreut. Die Einsatzkräfte brachten anschließend das gesamte Einsatzmaterial mit mehreren Fahrzeugen zurück an den Bereitstellungsraum, wo anschließend eine Einsatznachbesprechung stattfand.
Kommentare
Nordwandgesicht am 30.08.24
Ich ziehe meinen Hut vor allen Bergwachtlern. Ihr leistet euren Dienst nicht nur hochprofessionell, sondern auch ehrenamtlich. Vielen Dank dafür.Mein Beileid gilt den Angehörigen des Verunfallten.
Frankenjura.com am 29.08.24
Leider erlag der 63-jährige Verunfallte mittlerweile in einer Klink seinen Verletzungen.
Frankenjura.com am 29.08.24
Achtung! In einem persönlicher Text lobt des Einsatzleiter Alexander Renner die herausragende kameradschaftliche Hilfe unter Kletterern, den wir als Kommentar gerne veröffentlichen:
"Liebes Frankenjura-Team,
mein Name ist Alexander Renner, ich bin stellvertretender Bereitschaftsleiter der Bergwacht Amberg und war gestern als Einsatzleiter an der Osterlochwand bei Illschwang im Einsatz.
Dort stürzte ein 63-Jähriger Kletterer ca. sechs Meter in die Tiefe, blieb bewusstlos liegen und musste reanimiert werden. Der Unfall ereignete sich vor dem ersten Haken und kann auch nicht auf einen Griffausbruch oder Ähnliches zurückgeführt werden. Der Nürnberger hatte vermutlich ein anderes Problem.
Ich melde mich bei ihnen (selbst begeisterter Kletterer), weil mich die Kameradschaft gestern sehr bewegt hat. Nachdem die Kletterpartnerin des verunglückten den Notruf abgesetzt hat kamen zwei weitere Kletterer aus Tschechien, die unweit entfernt kletterten und den Unfall zufällig mitbekommen haben zur Hilfe. Sofort leistete der eine vorbildlich Erste-Hilfe und leitete eine Reanimation ein. Seine Partnerin positionierte sich am Wanderparkplatz, um die Rettungskräfte einzuweisen. Ich war gemeinsam mit meinem Vater, auch Rettungssanitäter, als erstes an der Einsatzstelle. Die Reanimation war nach umfangreichen medizinischen Maßnahmen schlussendlich erfolgreich. Im Einsatz waren die Helfer vor Ort, Rettungsdienst, Feuerwehr, der Nürnberger Rettungshubschrauber Christoph 27 und die Bergwacht.
Trotzdem war hier die kameradschaftliche Hilfe der Kletterer wahrscheinlich ausschlaggebend und haben dem Patienten das Leben gerettet. [...]
Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Renner Bergwacht Amberg"
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PremiumRentner am 30.08.24 (bearbeitet am 31.08.24)
Auch von meiner Seite vielen Dank an alle Helfer, auch wenn man das Opfer letztendlich doch nicht retten konnte. Mein Beileid an die Angehörigen.