Adventure-Bericht (1/4) : Geschichte und Genüsse im Landkreis Fürth
Frankenjura.com - 13.05.21 (Advertorial)
Im ersten Teil einer vierteiligen Serie berichten das VGN-Team über Bahnsommer-Touren im vergangenen Oktober und November. Die Berichte zeigen, wie spannend und abwechslungsreich Ausfahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Großraum Nürnberg sein können. Und sie laden vor dem Hintergrund sich abzeichnender Corona-Lockerungen zur Nachahmung ein. Denn Bahnsommer-Touren liegen im Zeitgeist, denn sie sind nachhaltig und klimafreundlich! Los geht es mit der „Hohenzollern History-Tour“.
Nach dem nasskühlen Hardcore-Abenteuer-Start bei der ersten Gewinnspieltour im VGN Bahnsommer 2020 meinte es der Wettergott am ersten Oktoberwochenende bei der „Hohenzollern History-Tour“ im vergangenen Jahr gut mit uns. Wer den Spuren dieser History Tour folgen will, schaut sich die Wanderung Auf den Spuren der Hohenzollern durch den Rangau an oder lädt sich das pdf dazu herunter!
Mit dem Zug geht es vom Nürnberger Hauptbahnhof zunächst nach Cadolzburg und von dort mit dem Rufbus noch ein paar Kilometer weiter nach Gonnersdorf. Hier warten auf die GewinnspielteilnehmerInnen schon Christina Engl vom Landkreis Fürth und den zwei History-Experten Herr Hauschild und Herr Dr. Liebert. Und: Die Sonne! Und eine milde Föhnlage! Der VGN Bahnsommer 2020 – Wir verlängern den Sommer für Dich. Tatsache an diesem Tag!
GeNÜSSE auf Frankenart
In medias res geht es dann gleich hinein in den GeNUSS. Namentlich bei FrankenGENUSS GmbH & Co.KG – Feinste Haselnüsse aus dem Frankenland. Das Familienunternehmen wird von Martin Stiegler geführt und hat seinen Sitz im beschaulichen Gonnersdorf bei Cadolzburg. Martin höchstpersönlich begrüßt uns herzlich im Hofladen. Inmitten von selbstgemachtem Hasselnuss-Geist, Haselnuss-Cantuccini, Haselnuss-Salz und natürlich der geNÜSSLICH-leckeren und überregional begehrten Nuss-Nougat-Creme erzählt er uns nicht nur von Höhen und Tiefen der Unternehmensgeschichte, sondern plaudert auch aus dem Nähkästchen (Ursprünglich wollte er eigentlich mal Fußball-Profispieler werden, ist dann aber quasi auf die Nuss gekommen). Regional, nachhaltig – GeNUSS pur. Auf der nahegelegenen Haselnuss-Plantage lernen wir sogar noch Fritz Stiegler himself kennen, der auch wegen seiner Musicals bekannt ist.
Die unverschämte Leichtigkeit des Seins
Über grünsanfte Wiesenhügel und durch schattige Wälder geht es weiter Richtung Cadolzburg. Von Westen kommend bekommen wir die wohl schönste Aussicht auf die Burg Cadolzburg serviert. Ein Fotomotiv wie aus der Ansichtskarte geschnitten: Grasende Kühe auf dem sanft abfallenden Hang im Vordergrund, der unten an tannengrünem Waldrand mit glitzerndem Bachlauf endet. Im Hintergrund in strahlendem Sonnenschein die imposante Burg, eingerahmt von blauweiß-bayerischem Himmel. Das Ganze ist so unverschämt pittoresk, dass es fast schon kitschig wirkt. Fast. Eigentlich ist es einer dieser eher seltenen Momente, in denen alles einfach passt. In denen einem das Leben die Sonne großzügig auf den Bauch scheinen lässt. Langsam laufen wir in das Bildmotiv hinein, die Sonne warm über uns. Auch das ist das Abenteuer denke ich. Nach dem Durch- und Aushalten letzte Woche in Wind und Wetter, dem Weitergehen und schließlich dem überraschenden Fund von plötzlicher Ausgeglichenheit eines Immer-Weiter ist es bei der zweiten Tour des VGN Bahnsommers 2020 nun das: Die unverschämte Leichtigkeit des Seins.
Auf den Spuren der Hohenzollern
Oben auf der Burg angekommen streifen wir den ErlebnisRadweg Hohenzollern und können per App – wie an vielen anderen Stellen mit Markern auf dieser Route – Historie via augmentierter Realität hautnah erleben. Die History-Experten erzählen uns außerdem allerlei Wissenswertes über die Hohenzollern-Dynastie. Eine imposante Geschichte von Aufstieg und Fall. Nach einer kurzen Verschnaufpause und einem Abstecher in den trotz fortgeschrittener Jahreszeit noch immer buntblühenden Burggarten wandern wir Richtung Ammerndorf weiter. Inzwischen hat uns der Föhn verlassen und dichte Wolken hängen schwer am Himmel. Das laufe Lüftchen ist zum Sturmwind geworden und die Landschaft wirkt im düster werdenden Licht nicht mehr wie ein Ansichtskarten-Motiv, sondern beinahe schon wie die Wald- und Ebenenweiten einer Wildnis. Der Wind beißt in den Wangen und die Stimmung ist vom lieblichen Leichtigkeits-Abenteuer umgeschlagen zum rauen Gegen-den-Wind-stemmen. Gerade recht, dass wir in Ammerndorf beim lokalen Italiener pasta- und wein-warme Zuflucht finden. Nach dem Mittagessen wagen wir uns trotzdem wieder hinaus und wandern die letzte Etappe nach Roßtal.
Jahreswechsel in klein
Auf dieser Tour erleben wir Jahreszeiten wie im Zeitraffer. Sind wir früh bei frühlingshaften Temperaturen losgewandert, mittags in sommerlich-heißer Föhnlage weiterspaziert, ist mittlerweile der Herbst endgültig über uns hereingebrochen und man kann fast schon den Winter riechen. Dunkel hängen die Wolken über den Rapsfeldern und die Farbpalette um uns hat sich – wie der Wind – merklich abgekühlt. Es ist ein bisschen, wie einen Jahreswechsel in Kleinem zu erleben. Abenteuerlich auf jeden Fall. Bei einsetzendem Regen erreichen wir schließlich Roßtal und den letzten History-Stopp unserer Tour: Die Kirche St. Laurentius, die in Teilen bis auf das 11. Jahrhundert zurückreicht. Inmitten historischer Mauern beschließen wir die heutige Bahnsommer-Tour und fahren mit der S-Bahn im wohlig-Trockenen zurück nach Nürnberg. Viel erlebt haben wir allemal: Wir haben nicht nur einiges über den Wandel der (historischen) Zeiten am Beispiel der Hohenzollern-Geschichte erfahren, sondern auch einen ganz anderen Wandel hautnah erlebt: Den Wandel des Wetters, der Stimmungen in der Luft und der Wolken am Horizont. Alles ist im Fluss. Die heraklitische Weisheit ist sicher eine, die dem Abenteurer steter Begleiter ist. Und die auch bei Mikroabenteuern wie dem unseren eindrücklich direkt vor der Haustüre erlebt werden kann.
Alle "Bahnsommer-2020-Touren" auf einer Karte
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