Sonnig und aussichtsreich: Die Muggendorfer Wände

03.04.11

Die sonnigen Südwände oberhalb von Muggendorf fristeten lange Zeit ein Schattendasein, obwohl Südwände im Frankenjura eher Mangelware sind. Zu einem herausragenden landschaftlichen Ambiente bietet das Gebiet eine Mischung aus gut abgesicherter Sportkletterei und alpinen Herausforderungen. Wir geben einen Überblick und sagen, was bei einem Besuch des Gebietes zu beachten ist.

Ein Blick auf die Muggendorfer Felsen

Schon beim 15-minütigen Zustieg auf dem Weg zur Rosenmüllerhöhle, die den rechten unteren Endpunkt der Felsreihe markiert, lohnt es sich, nach fünf Minuten dieser kleinen Wanderung einen Abstecher auf den Aussichtspunkt "Koppenburg" zu machen und dort sich einen Überblick über die Felsreihe zu verschaffen. Dabei wird offenkundig, um welch weitläufiges Felsareal es sich dabei handelt. Sechs Wände mit insgesamt 38 Routen stehen verteilt auf zwei Etagen, den oberen und den unteren Muggendorfer Wänden.

Die Oberen Muggendorfer Wände bestehen aus einem knapp hundert Meter langen und 10 bis 25 Meter hohen, etwas zerklüfteten Felsriegel, der insgesamt 20 Routen zwischen 3 und 8 bietet, welche meist freistehen und einen famosen Blick auf das untere Wiesenttal samt Muggendorf bieten. Die ersten Routen entstanden hier wohl schon in den 80er Jahren und wurden mit den in der Alpinszene damals üblichen R 1 bis R 10 beschrieben. Dabei handelt es sich oft um klassische Riss und Verschneidungsklettereien (R 3), die teilweise selbst abgesichert werden müssen. Dazwischen befinden sich einige Plattenklettereien im unteren siebten Grad.

Annette Roeder in einer 7- unbekannten Namens

Im Frühjahr 1999 hat Thomas Streng für seine therapeutische Jugendarbeit im linken Wandteil der Oberen Muggendorfer Wände einige Plaisirrouten erschlossen. Die Übergangsbewegung (5+) und Der intermediäre Raum (6-) befinden sich vorwiegend in festem Fels und sind gut abgesichert. Beim Tonischen Dialog handelt es sich um eine gut gesicherte, jedoch technisch sehr anspruchsvolle Route im (oberen) achten Grad.

Die Unteren Muggendorfer Wände befinden sich direkt unterhalb des oberen Felsriegels, bestehen aus fünf allein stehenden Massiven und tragen einzelne Felsnamen. Von links nach rechts stehen hier der Brunhildenstein (etwas abseits), die Heinrich Uhl Gedenkwand, die Muggendorfer Wand, die Karwendelwand und die Muggendorfer Kanzelwand. Diese sind durchweg klassisch angehaucht und bieten vorwiegend ernste Kletterei. Besondere Klassiker sind die Talseite des Brunhildensteins sowie die der Heinrich Uhl Gedenkwand. Auch für ambitionierte Sportkletterer ist an diesem Riegel etwas geboten: An der Muggendorfer Wand hat Thomas Streng die spektakuläre Route Das ist der Mond über Muggi, in den Fels gezaubert, eine knapp 40 Meter lange Ausdauerroute im neunten Schwierigkeitsgrad.

Auch wenn sich das Gebiet vereinzelt mit gut abgesicherten Genußrouten schmückt, so können die Muggendorfer Wände mit Sicherheit nicht als Plaisirgebiet bezeichnet werden. Der Fels ist an vielen Stellen, gerade im unteren Teil oftmals brüchig, so dass generell ein Helm getragen werden sollte. Ebenso sind in vielen Routen zwar Haken vorhanden, müssen aber durch Klemmkeile und Friends zusätzlich abgesichert werden. Da es sich um ein naturschutzfachlich sensibles Gebiet handelt, bittet Thomas Streng darum, das Gebiet nicht in größeren Gruppen oder mit Kursen zu besuchen (siehe untenstehenden Link).

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Interne Links

• Die oberen Muggendorfer Wände
• Die unteren Muggendorfer Wände

Externe Links

• Homepage von Thomas Streng mit Infos zu den Muggendorfer Wänden

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