Nix zum warm werden: Neutouren am Jungfernriss!

Sven König - 03.11.16

Die Bamberger Julian Söhnlein und Christof Hampe wollten am Jungfernriss eigentlich Routen zum Aufwärmen bohren. Sie haben es elfmal versucht, trotzdem wurde daraus nichts. Ziel verfehlt, aber das Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen. Zudem wurde der namensgebende Klassiker auf so konservative Weise reaktiviert, dass es fast innovativ erscheint.

Jana Müller in SMS (10-) im rechten Wandteil (Bild: Stefan Bühl)Jana Müller in SMS (10-) im rechten Wandteil (Bild: Stefan Bühl)

Julian Söhnlein und Christof Hampe belagerten im Sommer letzten Jahres den Jungfernriss im Oberen Wiesenttal, um dort den Neo-Klassiker ´Stradivari´ (10) von Milan Sykora zu knacken und um eine neue, ähnlich schwere Linie rechts davon – die mittlerweile bezwungene ´Honk´ (10-) - zu projektieren. Dabei bemerkten sie das Hauptmanko der Wand: Keine Route war leichter als acht. Um diesen Missstand zu beheben, sollte das Potential im linken Teil der Wand herhalten.

Dort war jungfräulicher Fels in Hülle und Fülle vorhanden. Doch so sehr sie sich Linie um Linie nach links durcharbeiteten, entstand nur wenig überhängenden, aber sehr kleingriffigen Gestein zwar Route um Route, nur eben nichts Leichtes. Eher das Gegenteil. Die fünfte von links war gar so schwer, dass Alexander Megos herhalten musste, damit das Projektbändel aus ´Flachzange´ (11-/11) am ersten Haken verschwand.

Julian Söhnlein in ´33plus3´ (9+/10-) am linken Wandende (Bild Christof Hampe)Julian Söhnlein in ´33plus3´ (9+/10-) am linken Wandende (Bild Christof Hampe)

Ganz links war der Aufwand dann sogar etwas größer, bevor die Routen ´Emoticons´ (8+/9-), ´33plus3´ (9+/10-) und ein noch nicht bezwungenes Projekt entstehen konnten, mussten auf dem Wandfuß-Podest erst einige Sträucher gestutzt werden. Dieser Wandteil ist etwas erhöht, aber durch ein Fixseil zu erreichen. Die Routen sind kurz, aber von Beginn an kompakt und am längsten in der Sonne.

Im Mittelteil entstanden am meisten neue Routen: neben dem neuen Highlight ´Flachzange´ (11-/11) fünf weitere Routen: ´Schotterweg´ (9-/9), ´Fear of Missing out´ (9/9+), ´Dyspnoe´ (9+/10-), ´Crusty´ (9+) sowie eine noch nicht benannte Route im Grad glatt neun.

Julian Söhnlein in ´Honk´ (10-) im rechten Wandteil (Bild Christof Hampe)Julian Söhnlein in ´Honk´ (10-) im rechten Wandteil (Bild Christof Hampe)

Auch im Sektor SMS sind neben ´Honk´ (10-) noch weitere Projekte hinzugekommen, die auf einen Durchstieg warten. Insgesamt befinden sich in allen drei Sektoren noch sechs Projekte, bitte respektiert diese!

Bei allem Neuen soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass Matthias Stöcker den klassischen Jungfernriss, der dem Massiv seinen Namen gab, saniert hat. Da aber das derzeit verfügbare Personal auf den Einstiegsmetern aufgrund seiner Splittrigkeit keine freie Begehung hinbekommt, will er in die Passage bis zum zweiten Haken eine Strickleiter hängen: So kann man nach kurzem konservativem Techno-Geplänkel wie in alten Zeiten die oberen, sehr schönen 20 Klettermeter im Grad 8+ in freier Kletterei durchsteigen. Und man bewahrt den Einstieg als Freikletter-Bewegungsproblem für kommende Generationen.



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