Moritz Welt im Interview zum Durchstieg von "Corona" (11/11+)
Frankenjura.com - 29.06.23
Am 30. Mai 2023 punktete der Fränkische Kletterer Moritz Welt Corona (11/11+) am Schneiderloch im Ailsbachtal. Die Ausnahmeroute wurde im Jahr 2006 von Markus Bock erstbegangen, sie galt für lange Zeit als die schwerste Route des Nördlichen Frankenjuras. Corona hat bislang nur eine Handvoll Wiederholungen erhalten. In einem Interview gegenüber Frankenjura.com erklärt der 22-jährige Franke den für seine Verhältnisse langen Weg zum erfolgreichen Durchstieg.
Frankenjura.com: Hallo Moritz, Glückwunsch nochmal zum erfolgreichen Durchstieg von Corona! Wie lange hast du Corona schon auf deiner To-Do-Liste?
Moritz Welt: Vielen Dank! Das erste Mal hab ich Corona vor etwa vier Jahren ausgecheckt, ich glaube das war die erste 9a+ in der ich jemals drin war. Zu dem Zeitpunkt konnte ich mir kaum vorstellen, dass ich da eine Chance haben könnte. Dann hab ich im Frühjahr 2020 - zu Beginn der Corona-Pandemie - zum ersten Mal angefangen, die Tour etwas regelmäßiger zu probieren.
Frankenjura.com: Wie bist du dabei vorgegangen?
Moritz Welt: Vor allem hab ich damals immer versucht, den Cruxboulder in der Mitte irgendwie hinzukriegen. Da hat mir auf mehreren Varianten immer ein Zug gefehlt. Den Rest der Route konnte ich dann relativ schnell auch am Stück klettern.
Frankenjura.com: Warum hat der Durchstieg so lange auf sich warten lassen?
Moritz Welt: Irgendwann habe ich dann gemerkt, dass ich nicht mehr so richtig Fortschritte mache, hab ein bisschen das Interesse verloren und mich auf andere Projekte konzentriert. Trotzdem war ich hin und wieder mal dort, um die Züge mal wieder zu probieren und in der Hoffnung, doch noch die richtige Lösung für mich zu finden. 2022 war ich dann praktisch eine ganze Saison nur mit Lazarus beschäftigt und deshalb so gut wie gar nicht bei Corona.
Frankenjura.com: Ab wann stand Corona dann in deinem Hauptfokus?
Moritz Welt: Im November 2022 konnte ich dann endlich Lazarus klettern und bin von dem Durchstieg beflügelt mal wieder ans Schneiderloch und hab dann tatsächlich endlich die passende Lösung gefunden und in den darauffolgenden Wochen noch ein paar gute Versuche gemacht. Für 2023 hab ich mir dann also vorgenommen, Corona abzuhaken.
Frankenjura.com: Mit der gefundenen Lösung lief der Durchstieg?
Moritz Welt: Leider war das Frühjahr sehr verregnet und ich konnte bis Anfang Mai eigentlich keine sinnvollen Versuche dort machen. Gegen Mitte/Ende Mai gab es dann jedoch ein paar sehr trockene Wochenenden, und am 30. Mai konnte ich Corona dann endlich durchsteigen!
Frankenjura.com: Wieviele Tage warst du schlussendlich für Corona am Schneiderloch?
Moritz Welt: Das kann ich inzwischen nicht mehr sagen. Dieses Jahr waren es so fünf bis sechs.
Frankenjura.com: Welchen Stellenwert hat der Durchstieg von Corona für dich?
Moritz Welt: Corona war auf jeden Fall eines meiner längsten Projekte, und sicher eine der Routen, die mir am meisten bedeuten. Ich hab so viele Tage dort verbracht, mit so vielen verschiedenen Leuten, zu verschiedenen Jahreszeiten und bei jedem Wetter. Seit ich das erste Mal dort war hat sich so viel geändert, aber die Motivation, immer wieder zu kommen, ist geblieben!
Frankenjura.com: Vielen Dank für das Interview, Moritz!
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