Neutouren am Hüttenfels im Ailsbachtal
Frankenjura.com - 18.07.22
Aus fünf mach neun: Nachdem vier Langzeitprojekte in den vergangenen Tagen befreit wurden, hat das Ailsbachtal mit dem Hüttenfels ein schönes Kletterziel mit toller Felsqualität und abwechslungsreichen Bewegungen mehr. Wir stellen einige Routen vor.
Manuel Welt hat mit Dirk Wimmer telefoniert und nachgefragt, ob er die Projekte am Ailsbachtaler Hüttenfels befreien dürfe. Er durfte. Dirk, der einen Großteil der Wand vor gut zehn Jahren erschlossen hat, brachte infolge anderer Verpflichtungen einfach nicht die Zeit auf, sich ernsthaft mit den schönen, aber doch für ihn schweren Linien zu beschäftigen.
Beim Projektabgleich stellte sich heraus, dass eine der Linien (?) von Dirk bereits gepunktet und ein weiteres Projekt ohnehin „offen“ war. Manuel ließ keine Zeit verstreichen und befreite die drei verbliebenen Projekte in der vergangenen Woche. Bisher fristete die Wand ein Ladenhüterdasein, aber mit jetzt neun meist vorbildlich abgesicherten Routen vom vierten bis in den achten Grad sollte sich das jetzt ändern.
Die schwerste Linie ist die Asphaltkante (8+), gut abgesicherte Kantenkletterei, die für Große etwas leichter erscheint. Der Floristenweg (4-) ganz links ist die leichteste Route der Wand, ist zwar etwas grün und geneigt, aber eine schöne Linie für Leichtkletterer. Der Eyb-Kamin (5) ist für einen Kamin gut abgesichert. Das Beste: Er muss nicht zwingend als Kamin geklettert werden. Der Hasenpfad (7-) und auch Wie heißt du? (7-) sind leicht abdrängend und haben jeweils ihre Schlüsselstelle am Ausstieg.
Achtung im Zucchinimetzger (7+): Die Route besticht durch eigenwillige Bewegungen, zwei schwere Züge und einen nicht zu unterschätzenden Runout am Ausstieg. Die wahrscheinlich schönste Linie am Fels ist der (?) – ihr Name ist laut Erschließer infolge eines Umzugs derzeit auf einer Festplatte verschollen - fast ganz rechts: leicht überhängend, großgriffig und nach oben hin ein paar luftige Züge, die man mit leicht übersäuerten Unterarmen bewältigen muss.
Eine Besonderheit an der Wand ist der DAV Kletterschein Outdoor (6-/6): In dem leicht überhängenden, aber gut griffigen Riss in Wandmitte steckt kein einziger Zwischenhaken, lässt sich aber mit großen Keilen und großen Friends gut absichern und wunderbar als Verschneidung klettern. Der Routenname darf als leise Kritik am Konzept des genannten Kletterscheins verstanden werden, der einerseits Hallenkletterer für das Felsklettern wappnen will, aber andererseits den Umgang mit mobilen Sicherungsgeräten als Lehrinhalt explizit ausschließt.
Um Ärger mit den derzeit sehr netten Bewohnern von Unterailsfeld zu vermeiden, empfehlen wir, in dem beschaulichen Ort keine Garagen oder Hofeinfahrten zuzuparken und stattdessen auf dem bei Frankenjura.com beschriebenen Wanderparkplatz an der Hauptstraße durchs Ailsbachtal zu parken.
Der Hüttenfels und seine Felsnachbarn Unterailsfelder Wand, Hungenberger Wand und Alter Freund
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